Das kommunale Liquiditätsmanagement, gleich ob es um die kurzfristige Liquiditätsdisposition oder die mittel- und langfristige Liquiditätsplanung geht, ist in der Theorie und Praxis bislang nur in Ansätzen herausgearbeitet. Mit der Studie zum kommunalen Liquiditätsmanagement verfolgt der Fachverband der Kommunalkassenverwalter e.V. das Ziel, den Stand, die Instrumente und die Lösungen für ein kommunales Liquiditätsmanagement (kurz- bis langfristige Liquiditätsplanung im Sinne des Gemeindehaushalts- und Kassenrechts) darzustellen.

Mit Unterstützung durch den Bereich Public Management Consulting der Pricewaterhouse-Coopers AG WPG, die der im Auftrag des Fachverbandes die Studie erstellt hat, wurde zunächst eine Bedarfs- und Erwartungsanalyse anhand eines abgestimmten Fragebogens zum Sachstand der praktischen Umsetzung des Liquiditätsmanagements sowie gegebenenfalls bestehender Probleme und Entwicklungsbedarfe sowie eine Abfrage des diesbezüglichen Tooleinsatzes durchgeführt. Die Erkenntnisse sind in der nunmehr vorliegenden Dokumentation bewertet und in Handlungsfeldern dargestellt worden. Von Seiten des Fachverbandes haben die Kollegen Achim Schmidt und Matthias Melzig aus dem Bundesausschuss für das Kassen- und Rechnungswesen die Auswertung der Fragebögen in der Studie und deren Erstellung begleitet. Die vorliegende Studie ist nach unseren Erkenntnissen die Erste bundesweit. So dürfte Sie für alle Interessierten in der kommunalen Familie aber auch darüber hinaus Beachtung finden.

Die gewonnen Erkenntnisse sind im Einzelfall und im jeweiligen Bezug auf die Bundesländer kritisch zu betrachten. Dies gilt insbesondere bei der Verwendung der Erkenntnisse zur individuellen Anwendung in der eigenen Kommune. Aus dem föderalen System der Bundesrepublik Deutschland ergibt sich, dass die aus dieser Studie erhaltenen Erkenntnisse nicht uneingeschränkt auf alle ländergesetzlichen Regelungen anwendbar sind. Insbesondere sind Einschränkungen im Bereich der Bildung eines kommunal übergreifenden Liquiditätspools zu sehen.

Insgesamt ist die Studie mit ihren Ergebnissen nach meiner Überzeugung ein gutes Hilfsmittel zur Organisation oder Weiterentwicklung  des kommunalen Liquiditätsmanagement.

Der Fachverband hat sich intensiv mit der Studie befasst. Auf Grund anderer, prioritärer Themen wie die Umsetzung der SEPA-Anforderungen in den Kommunalkassen, hat sich die Veröffentlichung der Studie verzögert. Die Aktualität ist dadurch aber nicht beeinträchtigt.

Ich sage allen, die zum erfolgreichen Zustandekommen der Studie beigetragen haben, mein herzliches Dankeschön!

Ihr
Dietmar Liese
Bundesvorsitzender